Ich liebe den September und die folgende Herbstzeit sehr. Der Sommer verabschiedet sich ganz langsam, beschert uns dabei aber eine Fülle an Früchten, Blumen und Farben. Manchmal ist es noch schön sommerlich warm, manchmal ist es schon nass und frisch. Ich habe nachfolgend einfach einmal aufgelistet, was wir so gerne zur Herbstzeit machen. Vieles davon ist kostenlos.
Da unser Kind eine Waldwandergruppe besucht, erlebt er dort natürlich das Naturschauspiel Herbst ganz intensiv. Das empfinden wir als sehr wertvoll, denn die Achtsamkeit für die Natur und die Veränderung kommt so ganz automatisch.







Ein Waldspaziergang oder eine Fahrradtour durch den Wald ist immer wieder ein Erlebnis. Jede Woche sieht es anders aus. Immer mehr Blätter fallen von den Bäumen auf den Boden und es raschelt immer lauter unter den Füßen.
In Pfützen hüpfen/mit dem Fahrrad durch Pfützen sausen ist definitiv das Highlight an dunklen Tagen und sollte es einmal regnen, gehen wir ganz bewusst raus und Tanzen mit den Regentropfen um die Wette. Manchmal rennen wir aber auch schnell nach Hause, sollte uns der Regen überraschend erwischen und wir sind nicht mit Regenjacke und Gummistiefeln ausgestattet.
Einen Besuch im Wildpark macht uns allen immer große Freunde. Die Tiere dort darf man mit gesammelten Eicheln und Kastanien füttern.
Ein Lagerfeuer machen erzeugt immer eine ganz besondere und ein bisschen aufgeregte Stimmung. Leider haben wir keine Feuerschale, vielleicht wäre das aber mal eine gute Anschaffung.








Zum Thema „Drachen steigen lassen“ verfolgt mich eine romantische Vorstellung, die aber oft von der Realität gnadenlos vernichtet wird. Etwas Humor gehört dazu, deshalb führe ich das Drachen steigen lassen hier gerne mit auf.
Meine Vorstellung: alle gehen raus aufs Feld, jeder hat seinen Drachen und alle fliegen toll im Wind und jeder hat Spaß daran. Lachend läuft man vom einen abgestürzten Drachen zum anderen, jeder hilft jeden seinen Drachen wieder in die Luft zu bringen – alle haben Spaß und sind längere Zeit beschäftigt, warm eingepackt, nicht frierend.
Realität: Der Lenkdrache meines Mannes ist noch zu stark und schwer in der Handhabung für unsere Kinder und für mich, ehrlich gesagt, auch. Bei mir stürzt er ständig ab und ich bin irgendwie voller Panik, wenn ich allein verantwortlich für dieses fliegende Ungetüm bin. Ständig macht er Sturzflüge und prallt mit einer Wucht auf dem Boden auf, dass ich jedes Mal bete, niemand steht genau dort! Ständig muss einer von uns zum Drachen laufen und helfen ihn wieder in die Luft zu befördern. Mal ganz lustig, aber 20 mal in 5 Minuten dann auch irgendwie ätzend.
Jemandem dabei zu zusehen, wie er einen Drachen fliegt, ist allerdings auch nur so semi geil. Mal ganz cool, aber irgendwann lässt die Begeisterung dann auch nach 😀
Noch besser: die Kinderdrachen. Kleine einfache Drachen mit einer Schnurr, die nur bei starkem Wind fliegen. Erkläre einem Kind, dass es bitte nur in eine Richtung laufen darf, damit der Drache in der Luft bleibt. Aber bitte nicht zu weit, immer in unserer Nähe bleiben 😀 Oh man…. und ist der Drache einmal in der Luft steht das Kind wie angewurzelt da und rührt sich nicht mehr, weil, es hat ja die Drachenschnurr in der Hand.
Das wird recht schnell langweilig und vor allem KALT. Denn Drachen fliegen gut bei starkem Wind – TOLL!
Wenn man dann nicht damit beschäftigt ist sich oder anderen Familienmitgliedern die Hundekacke von der Schuhsohle zu kratzen, wird das Drachen steigen lassen zu einer eher kurzweiligen semitollen Aktion – bei uns jedenfalls.
Ich glaube aber fest an das Eintreten meiner romantische Variante, sobald die Kinder größer sind und selber einen Lenkdrachen steuern können.



Gutes Essen gehört das ganze Jahr zu meinen Favoriten- natürlich auch im Herbst:


Pflaumenkompott, Kaiserschmarren mit Pflaumenkompott – mmhhh… das muss einfach sein!
Weckmänner und Apfelkuchen backen, spätestens zu St. Martin ein ganz besonderes Highlight.
Kürbissuppe esse ich sehr gerne und gehört definitiv in den Herbst. Ist schließlich ein sehr saisonales Gemüse. Leider von den Kids nicht so sehr geliebt, wie von mir.




Blätter, Kastanien, Eicheln und andere Naturschätze werden hier zu 1000den gesammelt. Die Blätter pressen wir zumindest teilweise.
Im September sind unsere Äpfel reif und wir alle lieben es einen Apfel nach dem nächsten zu pflücken und zu essen.


Die Äpfel wollen geerntet werden, ein paar Pflanzen brauchen einen Rückschnitt, die Hecke muss dringend in ihre Schranken gewiesen werden, die Bewässerungsanlage abgebaut und der Rasenmäher eingewintert werden. Die Blumenkästen aus Sommerzeiten haben es hinter sich und bei all dem können die Kinder ganz wunderbar helfen. Was wir in der Herbstzeit im Garten alles machen, könnt ihr hier nachlesen.







Nachdem wir im Sommer eher weniger basteln und viel draußen sind, kehrt im Herbst etwas mehr Häuslichkeit ein. Wir dekorieren den Jahreszeitentisch und basteln ein bisschen was (ich mag selber nicht gerne basteln, halte das deshalb auf einem Minimum). Laternen und ein bisschen Halloweenspaß müssen aber natürlich sein. Wie wir Halloween feiern könnt ihr hier nachlesen und auch unser St. Martinsfest teile ich mit euch hier.
Da das Kürbisschnitzen für kleine Kinder häufig noch zu schwierig ist, greifen wir hier gerne auf Edding und Sticker zurück und malen den Kürbis nur an. Dieses Jahr gab es dafür eine kleine Straßenaktion in unserer Nachbarschaft. Dabei waren wir Eltern aber eigentlich nur damit beschäftigt unsere spielenden Kinder vor fahrenden Autos zu schützen und so malte ich schnell ein Gesicht zu den paar gemalten Linien meiner Kinder. Denn alles war wichtiger und spannender als die Kürbisse zu gestalten,- klar, bei 20 Kindern, mit denen man spielen kann.
Gerne mag ich aber unser Blättermobile und unsere Halloweendeko an der Tür kam auch gut an.
Absolutes Muss im Herbst: Das Aufhängen der Laternen aus den letzten Jahren. Ich liebe es sie als Deko aufzuhängen. Ich finde es einfach schön, wenn sie die Fenster erleuchten und auf diese Art schätzen wir die Arbeit aus dem letzten Jahr noch einmal wert und erfreuen uns für mehrere Jahre daran, anstatt sie nach dem Martinsfest zu entsorgen.
Wo wir schon beim Martinsfest sind:
Wir feiern drei Feste im Herbst. Zuerst kommt St. Michaeli. Wir geht es um das Thema Mut. Meiner Erfahrung nach wird St. Michaeli nur in Waldorfkreisen gefeiert, deshalb greife ich dieses Fest gerne zuhause auf. Wir lesen eine Geschichte zum Thema Mut und Ritter und backen ein Schwert aus Quark-Öl-Teig. Wenn es sich anbietet, baue ich an diesem Tag ein paar Mutspiele ein, wie zB. von Baumstämmen springen, Balancieren oder ähnliches.
Ein Lagerfeuer am Abend mit Stockbrot runden den Tag ab.
Leider habe ich von diesem Jahr keine Bilder unseres Festes gemacht. Nächstes Jahr nehme ich euch dann genauer mit.
Nach St. Michaeli folgt am 31.10 Halloween. Ich persönlich mag es nicht besonders gerne, aber in unserer Nachbarschaft ufert diese amerikanische Tradition langsam aus. Da es immer nette Aktionen für die Kids gibt, machen wir mit uns gestalten unsere Haustür, ziehen mit durch die Straßen, sammeln Süßigkeiten und halten selbst welche für klingelnde Monster bereit. Wie oben bereits erwähnt, könnt ihr hier gerne nachlesen, wie unser Fest aussah.
Am 1.11. ist Allerheiligen und hier in NRW Feiertag. Früher besuchten wir immer das Grab meiner Oma, zukünftig aber wohl eher das meines Bruders. Dieses Jahr haben wir als Familie einen sportlichen Ausflug gemacht und waren nicht auf dem Friedhof, da in den späten Abendstunden bei uns aktuell leider die Abendroutine vorgeht.
St. Martin ist dann für uns als Familie das letzte Fest im Herbst, ehe für uns der Winter beginnt. Hier nehme ich euch die Tage gerne mit.
Bereits Wochen zuvor hören wir viele Herbstlieder für Kinder. Darunter natürlich auch St. Martins- und Laternenlieder.
In der Regel nehmen wir an einem großen Martinsumzug im Nachbarort teil. Hier gibt es eine Kapelle, einen Reiter, ein großes Lagerfeuer mit Martinsgeschichte und am Ende eine Martinstüte für die Kinder.
Ein schönes Erlebnis. Unser richtiges Fest zelebrieren wir dann aber erst gemeinsam mit dem Kindergarten. Nach dem Mittagessen im Kindergarten hole ich meinen Sohn ab und wir backen aus dem vorbereiteten Hefeteig Weckmännchen. Wir dekorieren den Tisch hübsch, zünden eine Kerze an und essen am Nachmittag alle zusammen unsere Weckmännchen mit einer Tasse warmen Kinderpunsch. Danach geht es zurück zum Kindergarten, wo die Kinder einen Umzug machen und wir alle zusammen am Lagerfeuer mit Buffett und Getränken den Abend mit der Martinsgeschichte ausklingen lassen.
Wie der Tag genau verlief, könnt ihr hier nachlesen.




Wie verläuft euer Herbst?
Wie feiert ihr die Feste?
Ganz herzlich-herbstliche Grüße
Sophia